Westlicher Flachlandgorilla
Die Zoologischen Gärten Berlin unterstützen den Schutz der Westlichen Flachlandgorillas in der Republik Kongo.
Projektinfo
- Name des Projekts
Wildlife Conservation Society Kongo
- Tierart
Westlicher Flachland-Gorilla (Gorilla gorilla gorilla)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Vom Aussterben bedroht (CR)
- Einsatzort
Nouabalé-Ndoki National Park, Republik Kongo
- Größte Bedrohung durch
Lebensraumverlust, Bushmeat
- Lösungsansatz
Schutz des Lebensraums, Verhaltensforschung und Öffentlichkeitsarbeit
Bedrohungsstatus laut IUCN
Das Wappentier des Zoo Berlin
Gorillas sind die größten Menschenaffen der Welt. Sie leben zusammen in großen Familienverbänden, die von einem sogenannten Silberrücken - einem ausgewachsenen Männchen mit charakteristischem silbergraue Fell an Rücken, Hüfte und Oberschenkeln - angeführt werden. Der Westliche Flachland Gorilla Bobby ist im Logo des Zoo Berlin verewigt. Bobby zog als erster Gorilla 1928 in den Zoo und eroberte die Herzen der Berliner*innen im Sturm. Im Laufe der Jahrzehnte folgten weitere imposante Silberrücken, die in Berlin für Nachwuchs gesorgt haben. So kamen bereits neun Gorillas im Zoo Berlin zur Welt. Mit der Geburt von Gorilla-Mädchen Tilla im Jahr 2021, kam nach über 16 Jahren Pause, neues Leben in die Berliner Gorilla-Familie.
Zuhause in Afrika
Der Westliche Flachlandgorilla ist eine von zwei Unterarten des Westlichen Gorillas. Westliche Flachland-Gorillas leben in einem rund 700.000 Quadratkilometer großen Areal im westlichen Part Zentralafrikas. Gorillas bewegen sich den Großteil ihrer Zeit am Boden fort und sind auf der Suche nach Nahrung. Besonders die saisonal überfluteten Sumpfwiesen bieten den Tieren ein reiches Spektrum an Nahrung. Nicht selten trifft man dort mehrere Familienverbände gleichzeitig beim friedlichen Grasen an. Vor allem die jungen Männchen halten sich dort, in der Hoffnung auf junge Weibchen zu stoßen, lange auf.
Ein Leben in Gefahr
Laut Schätzung der Weltnaturschutzunion IUCN leben derzeit rund 300.000 Westliche Flachland-Gorillas in Afrika. Mehr als die Hälfte der Tiere sind in der Republik Kongo Zuhause. Die gutmütigen Gorillas sind inzwischen vom Aussterben bedroht, die Zahl der im natürlichen Lebensraum vorkommenden Tiere hat wegen der steten Abholzung der Regenwälder, der Jagd nach ihrem Fleisch und dem Ebola-Virus drastisch abgenommen.
Eine sichere Zuflucht
Im 13 Hektar großen Gebiet des Mbeli Bai Waldes, gelegen im Nouabalé-Ndoki National Park, in der Republik Kongo, konnte die lokale Population des Westlichen Flachland-Gorillas, sowie viele andere Tierarten, dank der ständigen Präsenz der Forscher*innen der Wildlife Conservation Society Kongo weitestgehend geschützt werden. Seit fast drei Jahrzehnten sammelt das Team in den opulenten Sumpfwiesen und dichten Wäldern des National Parks wichtige wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dem Schutz dieser faszinierenden Tiere dienen.
Forschende als Schutzengel
Studien belegen, dass eine ständige Anwesenheit von Forscher*innen an einem Standort die Wahrscheinlichkeit von Wilderei in einem Gebiet verringert. Durch wissenschaftliche Forschung, Entwicklung lokaler Naturschutzführung und Öffentlichkeitsarbeit wird der langfristige Schutz dieses zentralen Lebensraumes für Gorillas und andere zentralafrikanische Wildtiere sichergestellt. Die Zoologischen Gärten Berlin unterstützen das Team vor Ort unter anderem in der Ausbildung lokaler Forschungs-Assistent*innen und bei der oft beschwerlichen Feldforschung. Der unermüdliche Einsatz für das gemeinsame Ziel verbindet: Die Heimat der gutmütigen Gorillas für immer zu erhalten.
Fotos vor Ort: © WCS Congo/ Mbeli Bai