Tamarau

Der Tierpark Berlin unterstützt den Schutz des Tamaraus auf den Philippinen.

Projektinfo

  • Projektpartner

    D'Aboville Foundation

  • Tierart

    Tamarau (Bubalus mindorensis)

  • Bedrohungsstatus laut IUCN

    Vom Aussterben bedroht (CR)

  • Einsatzort

    Mindoro, Philippinen

  • Größte Bedrohung durch

    Verlust des Lebensraumes, unkoordinierte Jagd, Krankheiten von Hauswasserbüffeln

  • Lösungsansatz

    Erforschung der aktuellen Verbreitung und Bestandes, Aufbau einer engen Zusammenarbeit mit den Mangyan (einheimische Bevölkerungsgruppen der Insel Mindoro)

Bedrohungsstatus laut IUCN

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    Wildrinder im Tierpark Berlin

    Der Tierpark Berlin pflegt traditionell einen großen Bestand an Wildrindern wie Waldbison, Wisent, Rotbüffel und Schwarzbüffel. Neben diesen unterschiedlich bedrohten Arten möchte der Tierpark Berlin außerdem den Schutz des vom Aussterben bedrohten Tamarau unterstützen, denn er hat diese Hilfe dringend nötig. Er wird in keinem Zoologischen Garten weltweit gehalten und damit gibt es für diese Art keine Reservepopulation wie für andere bedrohte Tierarten.

    Heimat Mindoro

    Der Tamarau, auch Mindoro-Zwergbüffel genannt, erhielt seinen Namen von der Philippineninsel Mindoro, auf der er endemisch ist – das heißt: Er kommt ausschließlich auf dieser einen Insel und an keinem anderen Ort der Welt vor! Mindoro gehört – wie die Philippinen insgesamt – zu einem globalen Biodiversitätshotspot und ist ein Zentrum für endemische Tierarten. Der Gesamtbestand betrug bei der letzten Bestandserhebung im April 2015, ca. 420 Tiere, welche sich auf drei Teilpopulationen verteilen. Die größte Teilpopulation umfasst etwa 400 Tiere im Baco-Iglit-Nationalpark im Zentrum der Insel.

    Kleines Verbreitungsgebiet bedeutet großes Risiko

    Alles auf eine Karte gesetzt: Dadurch, dass fast alle Tiere auf einem sehr kleinen Gebiet leben, ist der Bestand des Tamaraus sehr anfällig. Eine Naturkatastrophe oder der Ausbruch einer Infektionskrankeit in diesem Gebiet könnte nahezu den gesamten Bestand dieser Tierart auf einen Schlag auslöschen. Hinzu kommt, dass es keine Backup-Population in menschlicher Obhut gibt, denn diese Wildrindart wurde nie in einem Zoo außerhalb der Philippinen gehalten. Einst lebte diese Art mit schätzungsweise 10.000 Individuen auf der gesamten Insel Mindoro. Inzwischen wurde sie durch übermäßige Jagd - auch durch ausländische Trophäenjäger -, Verlust des Lebensraumes und Krankheiten von Hauswasserbüffeln auf heute etwa 420 Individuen dezimiert und auf die überwiegend grasbewachsenen Vulkanhänge in einer Höhe von bis zu 2.500 Metern im Baco-Iglit-Nationalpark zurückgedrängt. Die IUCN stuft den Tamarau daher als vom Aussterben bedroht ein.

    Retter in der Not

    Der Tierpark Berlin unterstützt auf Empfehlung der Spezialistengruppe der IUCN für südostasiatische Wildrinder die in Manila ansässige D´Aboville Foundation. Diese Foundation ist derzeit weltweit die einzige Nichtregierungsorganisation, welche den Schutz des Tamarau -basierend auf einer Zusammenarbeit mit der indigenen Bevölkerung, den Mangyan - aktiv vorantreibt.

    Der Beitrag des Tierparks

    Da der Tierpark Berlin einen großen Bestand an Wildrindern hält, entschloss er sich im Jahr 2016, die Schutzmaßnahmen für den Tamarau auf Mindoro durch die D`Aboville Foundation finanziell zu unterstützen. Konkret werden seit 2016 so zwei Aktivitäten durch den Tierpark mitfinanziert: Es wurde der erste Teil eines Forums zur politischen Einflussnahme von verschiedenen Interessengruppen organisiert und durchgeführt. Hierzu wurden 25 lokale Bezugspersonen nach San Jose, die Stadtgemeinde der Provinz Occidental Mindoro, eingeladen und in einem eintägigen Workshop wurde über Bejagung und illegale Aktivitäten in Schutzgebieten und im Ahnenland der Mangyan, der indigenen Bevölkerung Mindoros, diskutiert. Ebenso wurde erarbeitet, wie diesen Problemen mit existierenden Gesetzen effektiver entgegengetreten werden kann. Weitere Teile dieser Veranstaltungsreihe sollen folgen.

    Im Dialog Lösungen finden

    Weiterhin wurden Besprechungen, Diskussionsrunden und Konsultationen sowohl in San Jose als auch in den Base Camps der Wildhüter im Nationalpark mit den indigenen Gemeinschaften und dem Management des Baco-Iglit-Nationalparks organisiert, um gemeinsam ein spezifisches, an die Tamaraus und die indigenen Mangyan angepasstes Jagdmanagement innerhalb des Kerngebietes der Tiere im Nationalpark schrittweise zu entwickeln und umzusetzen. Außerdem soll der Nationalpark in Zonen unterteilt werden. Dabei sollen langfristig strikte Schutzzonen, Vielzweckzonen, Siedlungs- und Kulturzonen sowie Korridore etabliert werden, welche den Bedürfnissen der indigenen Mangyan und der Tamaraus gerecht werden.

    Erste Ergebnisse

    Im Jahr 2017 wurden Feldstudien durchgeführt, die weitere Tamaraus auf Mindoro suchen und grundlegende Daten zum Verbreitungsgebiet der Wildrinder beschaffen sollten. Die Ergebnisse dieser Studien können als Grundlage für neue Schutzgebiete für die Tiere dienen. Da die Tamaraus im Ahnenland der Mangyan leben, funktioniert ihr Schutz nur in Zusammenarbeit mit der indigenen Bevölkerung. Anfang 2018 wurde im Rahmen dieser Untersuchungen in der schwer zugänglichen Amnay-Region außerhalb des Baco-Iglit-Nationalpark eine bisher unbekannte, aber wichtige neue Teilpopulation entdeckt. Diese Studien wurden zu großen Teilen überhaupt erst durch die finanzielle Unterstützung des Tierpark Berlin möglich.

    Zukünftige Ziele

    In 2019 besuchte die D’Aboville Foundation den Tierpark Berlin für einen Austausch zur Entwicklung und Zukunft des Projekts. Das Ziel des Projekts ist es in den kommenden Jahren die Methoden zur Erfassung der Population auf Mindoro weiter zu verfeinern, um so in Zukunft eine genaue Aussage über die Anzahl letzten Tamaraus treffen zu können.

    Fotos: © D'Aboville Foundation

    Öffnungszeiten

    Heute, 1. Dezember
    9:00 - 16:30 Uhr
    Letzter Einlass: 15:30 Uhr
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