Schwarzes Baumkänguru
Der Tierpark Berlin fördert den Schutz von Baumkängurus in Papua-Neuguinea.
Projektinfo
- Projektpartner
Tenkile Conservation Alliance
- Tierart
Schwarzes Baumkänguru (Dendrolagus scottae)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Vom Aussterben bedroht (CR)
- Einsatzort
Papua-Neuguinea
- Größte Bedrohung durch
Jagd durch den Menschen, Verlust des Lebensraumes durch Kaffeeplantagen
- Lösungsansatz
Strategische Ausarbeitung weiterer Schutzmöglichkeiten, Habitatschutz
Bedrohungsstatus laut IUCN
Baumkängurus im Alfred-Brehm-Haus
Von 1975 bis 1989 waren erstmalig Baumkängurus im Tierpark Berlin zu sehen. Nach mehr als 30 Jahren ist die Freude über die Rückkehr dieser sympathischen Beuteltiere umso größer. Waren es damals noch die grauen Verwandten, bringen die Goodfellow Baumkängurus mit ihrem rostroten Fell nun etwas mehr Farbe in das historische Alfred-Brehm-Haus. Seit 2020 ist der Tierpark damit Teil des weltweiten Erhaltungszuchtprogramms. Rund 50 Tiere leben im Rahmen dessen in menschlicher Obhut.
Kein Plan B
Von den weltweit bekannten 14 Baumkänguruarten, leben zwei in Australien und 12 in Papua-Neuguinea. Während die Goodfellow Baumkängurus stark gefährdet sind, ist die Lage für ihre Verwandten, die Schwarzen Baumkängurus sogar noch bedrohlicher. Schwarze Baumkängurus werden in keinem Zoologischen Garten der Welt gehalten und damit existiert für diese Tierart keine Reservepopulation. Erst 1989 wurden diese scheuen Tiere zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Da sie außerordentlich selten zu sehen waren, wurde ihre Population damals auf kaum mehr als 100 Tiere geschätzt.
Leben auf kleinem Fuße
Heute leben noch etwa 300 Schwarze Baumkängurus in den Wäldern von Papua-Neuguinea – immer noch eine alarmierend geringe Zahl. Die Art hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet. Das Torricelli-Gebirge mit seinen dichten Berg-Regenwäldern in der Provinz Sandaun ist der einzige Ort, an dem Schwarze Baumkängurus je gesichtet wurden. Hier leben sie mit noch zwei weiteren Baumkänguruarten zusammen. Ihr gesamter Lebensraum beträgt wahrscheinlich nicht mehr als 125 Quadratkilometer.
Bedrohung und Schutz durch den Menschen
Die Ursache für den Rückgang der Population wird vor allem mit der Zunahme der menschlichen Bevölkerung in der Nähe der Torricelli-Berge und folglich ein Anstieg der Jagd auf diese Tiere in Verbindung gebracht. Um der Population eine Chance zu geben, sich von allein zu erholen und eine weitere Schwächung der Berg-Regenwälder zu verhindern, arbeitet die in 2001 gegründete Tenkile Conservation Alliance eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen. Seit der Einführung von Jagdbeschränkungen und der Verbreitung von Kaninchen- und Hühnerzucht als alternative Fleischquellen für die einheimische Bevölkerung ist die Population des Tenkile Baumkängurus auf um die 300 Tiere gestiegen. Dorfbewohner werden zusätzlich in die Feldstudien involviert, um mehr über das Leben der scheuen Baumkängurus zu erfahren.
Der Beitrag des Tierparks
Der Tierpark Berlin unterstützt die Bemühungen der Tenkile Conservation Alliance, den Lebensraum des Tenkile Baumkänguru in Papua Neuguinea langfristig zu erhalten und die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern. Neben Feldforschung und Habitatschutz werden in diesem Rahmen beispielsweise Dörfer mit Trinkwassertanks ausgestattet, alternative Fleischquellen erschlossen und der Zugang zu Bildung gefördert.
Fotos vor Ort: © Tenkile Conservation Alliance