Nationalpark Unteres Odertal

Der Zoo Berlin unterstützte eine der artenreichsten Regionen Deutschlands im einzigen Auen-Nationalpark im unteren Odertal.

Projektinfo

  • Name des Projekts

    Nationalpark Unteres Odertal

  • Tierart

    Diverse Arten

  • Bedrohungsstatus laut IUCN

    Diverse

  • Einsatzort

    Nationalpark Unteres Odertal, Deutsch-Polnische Grenze

  • Größte Bedrohung durch

    Verlust des Lebensraumes

  • Lösungsansatz

    Schutz des Lebensraumes durch Errichten von Schutzgebieten

Der Zoo Berlin schützt das heimische Naturerbe

Schutzbedürftige Lebensräume und bedrohte Tierarten finden sich nicht nur in weit entfernten Tropenländern. Auch vor den Toren Berlins gibt es einzigarte Naturräume, in denen Tiere und Pflanzen von den Auswirkungen menschlicher Entwicklung bedroht sind. Der Nationalpark Unteres Odertal gehört zu den artenreichsten Lebensräumen Deutschlands. Er ist einer von 16 Nationalparks in Deutschland und wird von der internationalen Naturschutzorganisation IUCN als besonders schützenswert erachtet. Dieser grenzübergreifende, völkerverbindende Nationalpark liegt zwischen Deutschland und Polen und umfasst insgesamt 117.000 ha.

Zerstörung von natürlichen Flussauen

Mit der wachsenden Bevölkerung stieg im 19. Und 20. Jahrhundert auch in dieser Region Deutschlands der Bedarf an Nahrungsmitteln. Für die landwirtschaftliche Produktion wurden bisher kaum genutzte Talniederungen und Moore entwässert, Bruch- und Auwälder gerodet. Großflächige Monokulturen, der Einsatz großer Maschinen, chemische Düngung und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stellten für die Gewässer und ihre Lebewesen eine enorme Belastung dar. Außerdem veränderten Deiche, Brücken und Schleusen den Verlauf der Oder, die nun für Schiffe bis 600 Tonnen befahrbar war. Schwedt/Oder wurde ein bedeutendes Zentrum der petrolchemischen Industrie und der Papierherstellung. In Gryfino am Ostufer der Oder bauten die polnischen Nachbarn ein neues großes Kohlekraftwerk.

Einzigartig in Deutschland

Um die weitere Zerstörung dieses einmaligen Lebensraumes zu verhindern, wurde 1995 der Nationalpark Unteres Odertal eingerichtet. Er ist der einzige Flussauen-Nationalpark in der Bundesrepublik Deutschland und der einzige Nationalpark des Landes Brandenburg. Er besteht in Deutschland und Polen jeweils aus einer Kernzone, die sich in Deutschland auf mehr als 10.000 Hektar erstreckt und ist auf beiden Seiten von ausgeprägten Schutzzonen umgeben. Die vorhandenen Lebensräume sind vielfältig und erstrecken sich von Feuchtwiesen über Auwälder, Laubwäldern bis hin zu blumigen Trockenwiesen und beherbergen eine enorme Artenvielfalt.

Artenvielfalt vor der Haustür

Das Untere Odertal gehört zu den letzten naturnahen Flussauenlandschaften Mitteleuropas. Rund 50 verschiedenen Säugetierarten nennen diesen Nationalpark ihr Zuhause. Einst lebten hier Wisente und Auerochsen, die jedoch durch den Menschen verdrängt wurden. Der Auerochse starb im Zuge dessen aus. Wisente und Wasserbüffel wurden hier mit Hilfe des Zoo Berlin wieder angesiedelt und teilen ihren Lebensraum nun mit Pferden und rückgezüchteten Auerochsen, den Heckrindern. Aus dem Zoo Berlin zieht der Wisent- und Büffelnachwuchs weiterhin regelmäßig ins Untere Odertal und wird dort in seiner ursprünglichen Heimat wieder angesiedelt. Zu den im Nationalpark noch häufig anzutreffenden Säugetieren gehören auch der Biber und der Fischotter – beide schätzen die Wildnis und die natürliche Gewässerdynamik der Flusslandschaften.

Die Welt der Vögel zu Gast in Brandenburg

Dank der Wiedervernässung von Moorgebieten konnte die atemberaubende Vogelvielfalt im Unteren Odertal erhalten werden. Mit seinen Flussaltarmen, und den regelmäßig überfluteten Auen ist das untere Odertal ein Paradies für Wasservögel als Brut-, Rast und Überwinterungsplatz. Rund 200.000 Wasservögel wie Gänse, Enten oder Kraniche ziehen im Herbst und im Frühjahr durch die Oderniederung. Alljährlich im Oktober suchen für einige Wochen bis zu 15.000 Kraniche im nördlichen Odertal ihre Schlafplätze auf. Außerdem brüten hier regelmäßig mehr als 145 Vogelarten wie Schwarzstörche, Adler oder auch die hochbedrohten Seggenrohrsänger und Wachtelkönige. Zum Schutz dieser Brutvorkommen wurden in der Vergangenheit Flächen angekauft, auf denen die seltenen Vögel brüten.

Sichere Heimat für Amphibien, Reptilien und Fische

Auch andere Tiergruppen sind Nutznießer des Schutzes im Internationalpark Unteres Odertal. So wurden 17 verschiedene Amphibien- und Reptilienarten nachgewiesen, 49 Fischarten sowie eine große Diversität an Schmetterlingen, Heuschrecken, Libellen, Wanzen, Spinnen und Weichtieren. Der Zoo Berlin unterstützte dieses Projekt von 1996 bis 2020.

Fotos: © Nationalpark Unteres Odertal

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