Java-Leopard
Der Tierpark Berlin unterstützte den Schutz des Java-Leoparden in Indonesien.
Projektinfo
- Projektpartner
Taman Safari Indonesia/ KASI Foundation und Forum Konservasi Macan Tutul Jawa (FORMATA)
- Tierart
Java-Leopard (Panthera pardus melas)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Vom Aussterben bedroht (CR)
- Einsatzort
Java, Indonesien
- Größte Bedrohung durch
Verlust und starke Zergliederung des Lebensraumes, Mensch-Tier-Konflikte, illegale Jagd
- Lösungsansatz
Unterstützung bei der Umsetzung des nationalen Aktionsplanes der Republik Indonesien zum Schutz des Java-Leoparden (2016-2026)
Bedrohungsstatus laut IUCN
Zuhause auf der Insel Java
Der Java-Leopard lebt seit 1985 im Tierpark Berlin und wird dort seit 1991 gezüchtet. Die Heimat dieser vom Aussterben bedrohten Leoparden ist die indonesische Insel Java, die als bevölkerungsreichste Insel der Welt gilt. Schätzungen gehen davon aus, dass heute weniger als 14 % der ursprünglichen Wälder Javas erhalten geblieben sind. Diese Wälder sind der natürliche Lebensraum dieser anmutigen Großkatzen.
Zerteilt in zu kleine Stücke
Eine große Gefahr ist die hohe Fragmentierung des Lebensraumes und damit der Gesamtpopulation auf Java. Ohne zusammenhängende Schutzgebiete können die Tiere nur schwer passende Partner zur Fortpflanzung und damit zum Erhalt einer genetisch vielfältigen Population finden. Es wird vermutet, dass es derzeit keine Teilpopulation gibt, die mehr als 100 Tiere umfasst. Allein diese geringe Populationsgröße kann zu einem großen Problem werden.
Tödlicher Zusammenstoß von Mensch und Raubkatze
Durch die Ausbreitung des Menschen nehmen seit etwa 2003 Konflikte zwischen Menschen und Leoparden deutlich zu. Insbesondere Übergriffe von Leoparden auf Haustiere gibt es regelmäßig. So wurden beispielsweise im Gunung Sawal Wildlife Reserve in Westjava zwischen 2003 und 2016 zehn Zwischenfälle mit Leoparden registriert. Oft enden diese Konflikte mit Verletzungen der Tiere, Fang in Fallen oder auch dem Tod des Leoparden. Bei einem geschätzten Bestand von 200-400 Tieren bedeutet jeder Verlust eine echte Gefahr für das Überleben dieser Art. Deshalb stuft die IUCN den Java-Leoparden als vom Aussterben bedroht ein.
Schutz durch Forschung
Bevor wirksame Schutzmaßnahmen für den Java-Leoparden umgesetzt werden können, müssen zunächst weitere Daten wie zur aktuellen Verbreitung der Tiere, zur Qualität des verfügbaren Lebensraumes und zu den Ursachen der Mensch-Tierkonflikten in unterschiedlichen Studien erhoben werden. Hierbei wird auch die Lebenssituation der Bevölkerung in der Gunung Sawal Wildlife Reserve berücksichtigt.
Unterstützungen durch den Tierpark Berlin
Der Tierpark Berlin unterstützte 2016 und 2017 eine Bestandserhebung mit Kamerafallen sowie eine Untersuchung zu Mensch-Tier-Konflikten im Gunung Sawal Wildlife Reserve in Westjava. In 2018 konnte dank finanzieller Hilfe von Tierpark und Zoo Berlin ein wichtiger Workshop organisiert werden, bei dem unter anderem die Qualität des Lebensraumes für den Java-Leoparden und sein aktueller Bestand analysiert wurden.
Basis für den nationalen Aktionsplan
Teilnehmer dieser Veranstaltung waren Vertreter aus der zentralen Forst- und Umweltministeriums Indonesiens, aus den lokalen Forstbehörden sowie den Nationalparks. Einen wichtigen Beitrag für diese Grundlagenanalyse lieferten auch Wissenschaftler und Feldbiologen des Landes sowie Populationsbiologen aus den internationalen Expertenteams der IUCN. Auf Basis dieser aktuellen Bestandaufnahme wurden Handlungsempfehlungen und Prioritäten erarbeitet, die auch dem Forst- und Umweltministerium als Grundlage für zukünftige Entscheidungen dienen, um den nationalen Aktionsplan konkret umzusetzen.