Pit und Paule werden eigenständig

Die Panda-Zwillinge im Zoo Berlin werden von ihrer Mutter Meng Meng entwöhnt.

Vor über zwei Jahren kamen die beiden Pandas Pit und Paule als eine kleine Sensation – immerhin deutschlandweit der erste Panda-Nachwuchs – in Berlin zur Welt. Nachdem die beiden vergangenen August ihren zweiten Geburtstag feierten, steht nun der nächste große Schritt der heranwachsenden Pandas an: Pit und Paule werden von ihrer Mutter entwöhnt.

In der Regel trennen sich die Wege von Panda-Müttern und deren Nachwuchs nach etwa zwei bis vier Jahren. Da Pit und Paule jedoch noch regelmäßig Muttermilch trinken, wurde die Entwöhnung nun etwas vorgezogen. „Pit hat in letzter Zeit nicht mehr so gut zugenommen und wirkte – selbst für einen Panda – verhältnismäßig schläfrig“, erklärt Dr. Ragnar Kühne, Zoologische Leiter des Zoo Berlin. Letzteres könnte auch durch das mittlerweile in der Dosierung angepasste Anti-Epileptikum, welches Pit seit seinem Krampfanfall im vergangenen Frühjahr erhält, bedingt sein. Damals konnten Expert*innen an der Freien Universität Berlin sowie an der Charité keine Ursache für den Krampfanfall finden, was für solche Vorfälle jedoch nicht unüblich ist.

Nach Austausch mit Expert*innen aus China und Berlin, u.a. vom Leibniz-IZW, könnte eine Reaktion auf die Muttermilch eine mögliche Ursache für Pits verminderten Appetit sein. „Es ist bekannt, dass es durch Reaktionen auf Eiweiß zu Störungen im Magen-Darm-Trakt kommen kann. Das sogenannte Mikrobiom im Darm passt sich an die rein pflanzliche Nahrung an. Somit erscheint eine Entwöhnung von Mutter und Nachwuchs - wie in der Natur üblich - hier also sinnvoll“, erklärt Frau Prof. Dr. Barbara Kohn – Professorin für Innere Medizin, Klinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin.

Für eine behutsame Entwöhnung verbrachten der Nachwuchs und Meng Meng zunächst nur die Nächte getrennt, mittlerweile treffen sie auch tagsüber nicht mehr aufeinander. Meng Meng und die Panda-Zwillinge werden sich ihre Anlagen im Wechsel teilen, zeitweise wird sich Meng Meng voraussichtlich auch hinter die Kulissen zurückziehen und nicht ganztägig für die Gäste zu sehen sein. „Die neue Situation bedeutet natürlich, dass Pit und Paule mittelfristig eigene Wege gehen werden und voraussichtlich im kommenden Jahr nach China ziehen werden“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. Ein Datum steht bislang noch nicht fest, der Zoo Berlin ist mit den chinesischen Panda-Experten bereits in Gesprächen, um den großen Umzug der Panda-Zwillinge nach China vorzubereiten.

Hintergrund

Im Zoo Berlin leben seit Sommer 2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am 31. August 2019 brachte Panda-Dame Meng Meng (8) zwei Baby-Pandas (Pit: 186 g und Paule: 136 g) zur Welt. Der Vater Jiao Qing (11) ist bei der Aufzucht – wie für Große Pandas typisch – nicht beteiligt. Als ausgewachsene Tiere leben Pandas strikt einzelgängerisch. Nach der letzten Zählung des weltweiten Bestandes geht man von nur noch etwa 1.864 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum aus. Daher wird der Panda auf der Roten Liste für bedrohte Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Pate der beiden Pandas Meng Meng und Jiao Qing ist die Berliner Volksbank.

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