Mit pelzigen Tatzen und verträumtem Blick hält Panda Pit das Fläschchen fest, innerhalb weniger Minuten hat er in den Armen der Tierpflegerin den Inhalt des Fläschchens geleert. Einmal täglich bekommen die Panda-Zwillinge zusätzlich zur Muttermilch von Mama Meng Meng das Fläschchen.
Obwohl bei der Hälfte der Würfe zwei Jungtiere geboren werden, ziehen Panda-Mütter in der Regel nur ein Jungtier auf. Um dem doppelten Nachwuchs der bedrohten Bambusbären die Möglichkeit zu geben groß und stark zu werden, haben die Tierpfleger Meng Meng in den ersten Monaten bei der Aufzucht der Zwillinge unterstützt und die Bärenbrüder im Wechsel in einem Inkubator versorgt. Mittlerweile haben die rund 11 kg schweren Pandajungs jedoch richtigen Bärenhunger, sodass sie rund 130 ml Ersatzmilch aus der Flasche bekommen. Der ruhige der beiden Pandas – der Erstgeborene Pit – entpuppt sich hier als richtiges Leckermaul. Er hält das Fläschchen eigenständig in den Tatzen und trinkt den gesamten Inhalt in Rekordzeit aus. Anschließend hilft Tierpflegerin Anja Seiferth dem Nachwuchs sogar mittels leichter Massage, die überschüssige Luft aus dem Bauch loszuwerden.
Trotz nassen Winterwetter besuchten seit Donnerstag rund 35.000 Panda-Fans die Zwillinge im Zoo Berlin. Alleine am Sonntag statteten über 9.000 Besucher der Panda-Familie im Zoo Berlin einen Besuch ab. „Wir freuen uns über das große Interesse an Pit und Paule. Wir möchten diese Aufmerksamkeit nutzen, um möglichst viele Menschen für das Thema Tier und Natur zu begeistern“ erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Der Zoo Berlin gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt und begeistert jährlich mehr als 3,5 Millionen Besucher aus der ganzen Welt.
Hintergrund:
Im Zoo Berlin leben seit Sommer 2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am 31. August 2019 hat Panda-Dame Meng Meng (6) zwei Baby-Pandas (Gewicht: 186 g und 136 g) zur Welt gebracht. Der Vater Jiao Qing (9) ist bei der Aufzucht – wie für Große Pandas typisch – nicht beteiligt. Nach der letzten Zählung des weltweiten Bestandes geht man von nur noch etwa 1.864 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum aus. Daher wird der Panda auf der Roten Liste für bedrohte Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Der Zoo Berlin zahlt eine jährliche Leihgebühr für die seltenen Bambusbären, welche zu 100 Prozent in den Artenschutz fließt. Mit dem Beitrag wird Zucht, Schutzmaßnahmen und Wiederauswilderung der Großen Pandas finanziert. Pate der beiden Pandas Meng Meng und Jiao Qing ist die Berliner Volksbank.
Die Panda-Familie ist während der Öffnungszeiten voraussichtlich durchgehend zu sehen. Nur zum Wiegen, Messen und Trinken sind die kleinen Pandas gelegentlich hinter den Kulissen. Panda-Fans können sich mit ihrem Besuch noch ein bisschen Zeit lassen, erst in voraussichtlich zwei bis vier Jahren werden die Panda-Zwillinge – wie auch in der Natur – eigene Wege gehen und den Zoo Berlin verlassen.