Neuer Winzling in der Hippo Bay

Nachwuchs im Zoo Berlin: Flusspferd Nala wird erstmals Mutter

    Noch nicht ganz so schwer wie ein Labrador, doch schon mit den unverwechselbaren Kulleraugen eines Flusspferdes: Am 28. September 2025 brachte Flusspferd-Dame Nala (13) im Zoo Berlin Zwillinge zur Welt - eine absolute Seltenheit. Nur etwa ein Prozent aller dokumentierten Flusspferdgeburten sind Zwillingsgeburten. Wie so oft bei dieser außergewöhnlichen Konstellation überlebte jedoch nur eines der beiden männlichen Jungtiere, das andere starb kurz nach der Geburt. Das zweite Jungtier kämpft sich nun ins Leben, allerdings als kleines Leichtgewicht: Mit rund 28 Kilogramm wiegt es deutlich weniger als die üblichen 40 Kilogramm bei neugeborenen Flusspferden. Flusspferde sind auf der roten Liste der IUCN als „gefährdet“ gelistet.

    „Wir freuen uns sehr über den ersten Nachwuchs von Mutter Nala, den sie sehr fürsorglich beschützt“, bemerkt Säugetierkurator Dr. Florian Sicks und fügt hinzu: „Nun heißt es Daumen drücken, dass der Kleine kräftig bei der Mutter trinkt und schnell an Gewicht zulegt.“ Ganz wie in ihrem natürlichen Lebensraum, wo sich werdende Flusspferd-Mütter zur Geburt von der Gruppe separieren, hat sich auch Nala für die Geburt und die ersten Wochen mit ihrem Jungtier zurückgezogen. Erst wenn das Jungtier groß und kräftig genug ist, wird es mit seiner Mutter im großen Becken die anderen Flusspferde kennenlernen. Obwohl die Tiere einen Großteil ihrer Zeit im Wasser verbringen, können sie nicht richtig schwimmen: Sie stoßen sich kraftvoll mit ihren Beinen vom Boden ab und gleiten elegant durch das Wasser.

    Hintergrund Flusspferde in Berlin

    Flusspferde haben einen ganz besonderen Platz im Herzen der Berliner*innen, denn sie haben eine lange Geschichte in Deutschlands ältestem Zoo: Bereits seit 1874 sind Flusspferde im Zoo Berlin zu Hause. Das aktuelle Haus, die „Hippo Bay“ wurde 1997 fertiggestellt. Die rund 8 cm dicken Panoramaglasscheiben ermöglichen Zoogästen fast hautnahe Einblicke in das faszinierende Wasserballett der Schwergewichte. Innerhalb von 24 Stunden werden hier rund fünf Millionen Liter Wasser gereinigt. Das gut 1.000 m² umfassende Glasdach besteht aus mehr als 800 Einzelscheiben und war bei der Eröffnung die größte freitragende Doppelkuppel Europas. Berühmt wurde im Zoo Berlin unter anderem der Hippo-Bulle Knautschke, der die Schrecken des Zweiten Weltkriegs überlebte und zum Symbol für die lange und engagierte Flusspferdhaltung in der Hauptstadt wurde.

    Wissenswertes über Flusspferde

    Schon gewusst?

    • Flusspferde können bis zu fünf Minuten unter Wasser die Luft anhalten.
    • Flusspferde und Wale hatten vor über 40 Millionen Jahren einen gemeinsamen Vorfahren.
    • Flusspferde werden umgangssprachlich oft „Nilpferde“ genannt. Die Bezeichnung ist allerdings irreführend, da die Tierart heutzutage in weiten Teilen des Nils ausgestorben ist. In anderen Teilen des Kontinent gibt es noch Flusspferde, ihre Verbreitungsgebiete sind aber zunehmend fragmentiert.
    • Flusspferde haben eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Durch das Abweiden von Gräsern verändern sie die Pflanzenstruktur und durch ihre Kotablage bringen sie Nährstoffe wie Kohlenstoff, Phosphor und Stickstoff in die Gewässer ein, was das Wachstum von Pflanzen und Tieren an der Basis des Nahrungsnetzes fördert. 
    • Berlin World Wild unterstützte im März 2025 einen Workshop der IUCN Flusspferd Spezialisten Gruppe in Abidjan (Elfenbeinküste) zur Erarbeitung eines Aktionsplans für den Schutz der Flusspferde in Westafrika, an dem auch Dank der finanziellen Unterstützung aus Berlin und anderen europäischen Zoos 50 Vertreter aus 13 westafrikanischen Staaten teilnehmen konnten.

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