Gestreift, nicht gefleckt: Waldgiraffen-Umzug im Zoo Berlin

Okapis ziehen ins Antilopenhaus | Umbau für neue Anlage beginnt noch 2025

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    Im Zoo Berlin laufen die Planungen für einen Umzug der besonderen Art: Die stark gefährdeten Okapis, auch „Waldgiraffen“ genannt, sollen zukünftig im historischen Antilopenhaus leben. Noch in diesem Jahr beginnen die Umbauarbeiten, um die bisherige Anlage der Kafue-Litschi-Moorantilopen und Sitatungas in ein artgerechtes Zuhause für die scheuen Waldbewohner aus der Demokratischen Republik Kongo zu verwandeln. Die neue Okapi-Anlage soll mit natürlicher Bepflanzung und mehr Rückzugsbereichen naturnah gestaltet werden. „Der Zoo Berlin ist einer der wenigen in Europa, der seit den 1980er Jahren auch die seltenen Okapis beherbergt“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Wir freuen uns deshalb sehr, diesen faszinierenden Tieren ein neues, zentraler gelegenes Zuhause schaffen zu können, an dem unsere Gäste die Möglichkeit haben, die wärmeliebenden Tiere auch im Winter bei schlechten Witterungsbedingungen in der Innenanlage zu besuchen.“ Schon lange besteht der Wunsch, den Ersatzlebensraum dieser besondere Zoobewohner zu optimieren. Zunächst wurden dazu die Umbaumöglichkeiten der Bestandanlage am Erdhaus geprüft. Eine Anpassung der Anlage am Antilopenhaus erwies sich jedoch als kosteneffizienter. Die zuständige Kuratorin, Dr. Jennifer Hahn, nennt noch weitere Vorteile des Umzugs in das Antilopenhaus: „Die Fläche, die den Okapis im Innenbereich zur Verfügung steht, erhöht sich deutlich. Durch zwei separierbare Außenanlagen kann auch ein Zuchtpaar gut gehalten werden. Hinzu kommt, dass eine Haltung der beiden Giraffenartigen, der Steppengiraffe und der Waldgiraffe, im direkten Vergleich aus didaktischer Sicht spannend ist. Taxonomisch nah verwandte Tiere nebeneinander zu zeigen, entspricht tatsächlich auch der Tradition des Zoo Berlin.“ Mit der neuen Anlage in historischen Mauern soll nicht nur ein modernes Zuhause für die Okapis geschaffen werden – es entsteht auch ein Ort, der Gäste an 365 Tagen im Jahr für den Schutz der Okapis und die Bedeutung intakter Regenwälder sensibilisiert.

    Um das Antilopenhaus in der Gesamtheit wieder erstrahlen zu lassen, werden in diesem Zuge auch die Außenanlage sowie die Innenstallungen der Giraffen aufgewertet. Die Kosten der Gesamtmaßnahme betragen ca. 1,3 Millionen Euro. Ermöglicht wurde der Umbau ausschließlich dank großzügiger Spenden: Etwa zwei Drittel der Summe stammt von einer großherzigen Einzelspenderin, die dem Zoo Berlin schon seit Kindheitstagen eng verbunden ist. Die Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten Berlin e.V. sammelten bereits seit einigen Jahren Spenden zum Wohle der Okapis und steuerten so ein Drittel der Summe für den Umbau bei. „Allen Menschen, die uns durch Ihre Spende unterstützen, gilt unser aufrichtiger und tief empfundener Dank“, betont Knieriem.

    Hintergrund Okapi

    Das Okapi blieb Wissenschaftlern bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein verborgen und gibt Forschern auch heute noch Rätsel auf. Die nahen Verwandten der Giraffen, mit der kastanien- bis schwarzbraunen Fellfärbung und den zebraähnlich gestreiften Oberschenkeln, sind in der Demokratischen Republik Kongo endemisch – das heißt, wild leben sie nirgendwo anders auf der Welt. Ihr Bestand sank in den letzten Jahrzehnten um 50% – auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelten Okapis daher als stark gefährdet. In natürlichen Lebensraum leben Schätzungen zufolge nur noch rund 10.000 Individuen – Tendenz sinkend. Der Lebensraum der Okapis wird durch illegale Abholzung, Bergbau und politische Unruhen zunehmend zerstört. Bereits seit über 30 Jahren engagiert sich der Zoo Berlin für den Schutz dieser faszinierenden Tiere: Gemeinsam mit internationalen Partnern unterstützt der Zoo unter anderem das „Okapi Conservation Project“ im Ituri-Wald in der Demokratischen Republik Kongo. Ziel ist es, Schutzgebiete auszubauen, Wilderei zu bekämpfen und die lokale Bevölkerung in nachhaltige Schutzmaßnahmen einzubeziehen.

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    Heute, 17. Juli
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