Familienplanung bei den Persischen Leoparden

Das EEP hat entschieden: Emil und Shiva werden das neue Traumpaar im Raubtierhaus

„Hier ist dein Herzblatt!“ – So schnell wie im Fernsehen geht die Partnersuche im wirklichen Leben selten. Vor allem das Arrangieren einer Partnerschaft bedarf größter Sorgfalt: Altersvorstellungen klären, Kandidaten sichten, Verwandtschaftsgrade feststellen – Verkuppeln ist keine leichte Aufgabe, vor allem, wenn der Erhalt einer ganzen Art davon abhängt.

Der Zoo Berlin beteiligt sich an zahlreichen solcher Artenschutzprojekte, eines davon ist das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Persische Leoparden. Nach dem Tod des hochbetagten Leopardenkaters Haakon im März 2016 war mittelfristig geplant, für seine 3- jährige Tochter Shiva einen passenden Kater zu finden, denn die Hoffnung auf Nachwuchs bei den seltenen Tieren ist groß. Doch die Familienplanung mit Zukunftsperspektive braucht ein solides Fundament: Auf der anspruchsvollen Suche nach der oder dem Richtigen vertrauen Kuratoren zoologischer Gärten weltweit inzwischen auf komplexe Datenbanken, in denen die Stammbücher und Eigenschaften ihrer Tiere genau vermerkt sind. Zeigt die tierische Dating-Plattform einen Volltreffer an, gilt es schnell zu handeln, sonst ist der Wunschkanditat bereits vergeben.

Dass Shivas Mr. Right nun aber ausgerechnet zu Beginn der Bauarbeiten am Raubtierhaus vor der Tür stehen würde, konnte niemand ahnen. Doch der Tierpark Nordhorn suchte für ihren, 2014 geborenen, Leopardenkater dringend ein neues Zuhause – für drei Leoparden war die Anlage des niedersächsischen Zoos deutlich zu eng und es bestand die Gefahr, dass Emil ein unangebrachtes Interesse an Mutter oder Schwester entwickeln könnte. Um dem Glück der beiden jungen Raubkatzen (und gesundem Leoparden-Nachwuchs) nicht im Wege zu stehen, haben sich die EEP-Koordinatoren und der Zoo Berlin kurzfristig dazu entschieden, Emil – trotz bevorstehender Renovierung – aufzunehmen. Und so traf Shivas Zukünftiger am 10. August – viel schneller als erwartet – in Berlin ein, wo sich der schüchterne kleine Kater derzeit noch hinter den Kulissen eingewöhnt. „Emil passt genetisch wunderbar zu unserer Shiva“, schwärmt Kurator Heiner Klös. Trotz seines zarten Alters ist Emil schon eine kleine Berühmtheit, denn er und seine Schwester sind die ersten Leoparden in menschlicher Obhut, die mit Hilfe künstlicher Besamung entstanden sind. Dies ist ein wertvoller Erfolg, denn Persische Leoparden sind durch Jagd und Zerstörung ihrer Lebensräume vom Aussterben bedroht. In freier Wildbahn leben nur noch etwa 1.000 Tiere. Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem ist in Gedanken schon einen Schritt weiter: „Mögliche Nachkommen der beiden könnten einen direkten Beitrag zur Arterhaltung in freier Wildbahn leisten.“

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Heute, 22. März
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