Unter dem Motto „Tilla braucht ‘ne Villa“, sammelt der Zoo Berlin bereits seit über drei Jahren Spenden für den Neubau eines Gorilla-Hauses. Denn die alte Anlage genügt nicht mehr den Ansprüchen des Zoo Berlin. Geplant ist ein großzügiges Gorillahaus mit abwechslungsreichen Außenanlagen und reichlich Beschäftigungsmöglichkeiten. Nun werden die Planungen konkreter: Das neue Großprojekt soll auf dem Erweiterungsgelände entstehen.
Die Gorilla-Familie im Zoo Berlin steht stellvertretend für ihre Art, die im natürlichen Lebensraum stark bedroht ist. Ihre Population ist in den letzten 70 Jahren um fast 80 Prozent geschrumpft. Der Westliche Flachlandgorilla Bobby wurde einst im Logo des Zoo Berlin verewigt. Er zog als erster Gorilla 1928 in den Zoo. Seitdem ist die Begeisterung aller Gäste für diese faszinierenden Tiere ungebrochen. Die aktuellen Gorillas im Zoo Berlin – Sango (20), Bibi (27), Djambala (23), Mpenzi (39), Fatou (67) und das Jungtier Tilla (3) erreichen die Herzen von Millionen Menschen und sensibilisieren für den Schutz der Gorillas im natürlichen Lebensraum – und das nicht nur am Welt-Gorilla-Tag.
Das kleine Gorillamädchen Tilla ist mit seinen drei Jahren das jüngste Mitglied der Gorillagruppe. „Jungtier Tilla zeigt, dass der Zoo Berlin sich immer weiterentwickelt“, hebt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem hervor. „Wir arbeiten stetig daran, positive Veränderungen für alle Tiere herbeizuführen und ihren Ersatzlebensraum nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gestalten. Unser Ziel ist es einen großzügigen Anlagenkomplex, auf dem Erweiterungsgelände zu realisieren, der sich harmonisch in die Natur einfügt. Auf rund zwei Hektar Fläche bestehen dort gute Voraussetzungen für eine zukunftsweisende Tierhaltung mit weitläufigen Außen- und Innenbereichen.“ Momentan befindet sich das Projekt „Tillas Villa“ in der Vorplanungsphase. In den vergangenen Jahren konnten im Zoo Berlin mit vielen weiteren erfolgreichen Projekten wie dem Panda Garden, dem Reich der Jäger oder der Nashornpagode moderne und großzügige Anlagen geschaffen werden. Um nun auch Tilla und ihrer Familie einen Umzug zu ermöglichen, können Umzugshelfer*innen hier einen Beitrag leisten: Zoo Berlin (tillasvilla.de) Die Tierarten, die aktuell auf dem Erweiterungsgelände leben, sollen zum größten Teil innerhalb des Zoos ein neues Zuhause finden.
Hintergrund: Westliche Flachlandgorillas
Westliche Flachlandgorillas werden von der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „critically endangered“ eingestuft. Sie sind die größten und schwersten Menschenaffen der Welt. Ein ausgewachsenes Männchen kann aufrecht bis zu zwei Meter groß werden und etwa 220 Kilogramm wiegen. Sie leben in Familienverbänden, die von einem Silberrücken, einem Männchen mit silbergrauem Rückenfell, angeführt werden. Schätzungen zufolge gibt es derzeit etwa 300.000 Westliche Flachlandgorillas in Afrika, wobei die Population stark rückläufig ist. Über die Hälfte der Tiere lebt in der Republik Kongo. Die Rückgänge sind hauptsächlich auf Lebensraumverlust durch Abholzung und Landwirtschaft, Wilderei sowie Krankheiten zurückzuführen, die durch den Kontakt mit Menschen übertragen werden.