Ausgestorben? Von wegen!

Auf den Spuren der Dinos


Quagga, Dodo, Beutelwolf und Co. können gegen sie einpacken: Kaum ein ausgestorbenes Tier hat es posthum zu solcher Berühmtheit gebracht, wie diese gigantischen Urzeit-Echsen, die gerade wieder in den Kinos dieser Welt zu neuem Leben erwachen. Auch jenseits der großen Leinwand begegnen uns Triceratops, Brachiosaurus und Tyrannosaurus auf Büchern, Spielfiguren, sogar als Motive auf Rücksäcken, T-Shirts und anderen Alltagsgegenständen. Sie sind einfach allgegenwärtig. Aber gibt es wirklich noch Dinos aus Fleisch und Blut? Wir nehmen Sie mit auf eine Reise in die Welt der Dinosaurier und wollen mit Ihnen in Zoo und Tierpark Berlin dem Vermächtnis von Jurassic Park auf den Grund gehen.

Relikte einer längst vergangenen Zeit

Dinosaurier lebten auf unserem Planeten vor etwa 235 bis rund 65 Millionen Jahren. Dabei besiedelten Sie alle Teile der Erde: Wasser, Luft und Land. Allerding waren zu jener Zeit die Kontinente noch anders angeordnet und auch die Umweltbedingungen waren andere. Kein Mensch hat jemals einen Dinosaurier zu Gesicht bekommen – uns gibt es nämlich erst seit 300.000 Jahren. Dennoch ist die Faszination für die urzeitlichen Echsen ungebrochen groß.

Versteinerte Riesen

Wahre Dino Fans entdecken im Zoo Berlin schnell die ersten Dinosaurier. Ein Blick in Richtung Aquarium genügt: Den Eingang des Hauses schmückt ein großer steinerner Kopf eines Triceratops. Davor ragt ein riesiger Iguanodon empor. Es handelt sich dabei um einen der ersten entdeckten Dinosaurier. Seine Zähne ähnelten denen von Leguanen. Geschaffen wurde der – zugegeben doch etwas drachenähnlich wirkende – Dino von Otto August Markert, Heinrich Harder und Gustav Tornier zwischen 1912 und 1913. Das Kunstwerk stammt noch aus einer Zeit, als Dinos mit Schildkröten, Eidechsen und Co. aus Unwissenheit einfach zusammen in einen Topf geworfen wurden. 

Stammbaumforschung

Doch viele Wissenschaftler*innen beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit den Ausgrabungen von Fossilien und erforschen die Lebensweise der Dinosaurier. So ist inzwischen schon einiges über die Urzeittiere bekannt. Wenn wir Tierarten, die heute den Planet Erde bewohnen mit den Dinos vergleichen wollen, fallen uns tatsächlich zuerst die Reptilien ein: Komodowarane, Leguane und andere Echsen sehen den Urzeit-Giganten äußerlich sehr ähnlich. Sie leben hinter der historischen Dino-Fassaden im Inneren des Aquariums und hier forschen wir weiter: Wie nah sind diese Reptilien mit den imposanten Urzeit-Echsen wirklich verwandt?

Dem Krokodil auf den Zahn gefühlt

Die einfache Antwort: Es ist kompliziert – wie so oft mit der Verwandtschaft. Inzwischen haben Wissenschaftler*innen den Stammbaum der Dinos und der fünf Wirbeltierklassen ganz gut aufgeschlüsselt und so richtig viel haben Waran, Gecko und Co. beim genaueren Blick durch das Mikroskop nicht mehr mit den Dinos zu tun. Lediglich die Krokodile sind enger mit den ausgestorbenen Giganten verwandt. Bei Sauriern soll laut Experten, beispielsweise die Zahnerneuerung genauso funktioniert haben, wie noch heute bei den Krokodilen.

Apropos Zähne: Die Baumwarane im Tierpark haben vor allem beim Fressen ganz verblüffende Ähnlichkeit mit den tierischen Hauptdarstellern aus Jurassic Park.

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    Du bist was du isst?!

    Die Baumwarane schnappen sich blitzschnell ihre Beute und sind permanent auf der Hut – genau wie Allosaurus & Co.

    Veggie-Diet: Trend oder Tradition?

    Der furchteinflößende Iguanodon war genau wie der Triceratops ein Pflanzenfresser. Tatsächlich waren 2/3 aller Dinos wohl Vegetarier und wären für den Menschen überhaupt keine Gefahr gewesen. Aber sanfte Riesen, die friedlich auf einer Wiese grasen gäben natürlich keinen so spannenden Stoff für actionreiche Hollywoodstreifen ab. Nicht nur in der damaligen Dino Welt auch heute bestehen 90% der gesamten Säugetierpopulation auf diesem Planeten aus Pflanzenfressern. Fleischfresser waren also auch historische betrachtet schon immer die Minderheit.

    Rekordverdächtige Schwergewichte

    Neben ihrem echsenartigen Aussehen ist die Größe eine der markantesten Eigenschaften der Dinosaurier. Um hier einen ebenbürtigen Vergleich in der Tierwelt des Zoos zu finden, müssen wir das Aquarium verlassen und uns in Richtung Haupteingang bewegen. Hier lebt das mit Abstand schwerste Tier im Zoo: Elefantenbulle Victor ist 3,20 Meter hoch (Schulterhöhe), rund 4-5 Meter lang und bringt stolze 5 Tonnen auf die Waage. Der Argentinosaurus wird auf eine Länge bis 35 Meter geschätzt und soll bis zu 100 Tonnen gewogen haben. Dagegen wirkt das derzeit mächtigste Landtier der Welt fast wie ein Zwerg.

        

    Auf den Vogel gekommen

    Von schweren Dickhäutern geht unsere Suche weiter zu den federleichten Bewohnern des Zoos. Bei genauerem Hinschauen werden auch verblüffende Ähnlichkeiten mit anderen Tieren deutlich. Wissenschaftlich ist inzwischen klar: Die Vögel haben sich aus den Dinosauriern entwickelt. Der Fund des versteinerten Archaeopteryx – eine Übergangsform zwischen Dino und Vogel – hat entscheidend zu dieser Erkenntnis beigetragen. (Übrigens versteckt sich ein solches Exemplar im Reiherhaus des Tierparks – schaut mal vorbei!)

    Radikaler Imagewandel

    Wenn wir uns die Velociraptoren aus dem ersten Jurassic Park Film und auch in den folgenden Teilen anschauen, dann gehen wir davon aus, dass es sich bei Raptoren um übermenschengroße Killer handelt, die im Rudel jagen und neben ihren messerscharfen Krallen auch mit der Dino-typischen beschuppten Reptilienhaut ausgestattet sind. Im Jahr 2007 überraschten Forschende mit verblüffenden neuen Erkenntnissen: Die gefährliche Riesenechse hat Federn und ist gerade einmal 50cm hoch! Ob die Federn Überbleibsel von früheren Verwandten sind oder bei der Partnerwahl Eindruck schinden sollen ist allerdings noch unklar.

    Echte Nachfahren

    Eines aber ist ihm geblieben: die scharfe lange Kralle. Und genau diese findet sich bei einem unserer tierischen Bewohner im Zoo Berlin wieder: Dem Helmkasuar – auch bekannt als der „gefährlichste Vogel der Welt“. Im Gegensatz zum Kasuar benutzt der Velociraptor seine Kralle allerdings eher dazu, Beute zu ergreifen und festzuhalten. Der Kasuar dagegen greift mit Kickbox-Sprüngen an und tritt zu. Kuscheltiere sind beide jedenfalls nicht!

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      Verblüffende Ähnlichkeit

      Wer hier nicht sofort an die Lieblinge von Raptoren Trainer Owen Grady denkt, hat im Kino nicht aufgepasst.

      Für immer verloren

      Eines hat allerdings die gesamte heutige Tierwelt mit den Dinos des Jura gemein: Sie alle ziehen uns in ihren Bann, faszinieren uns mit ihrem vielfältigen Aussehen, ihrer teils kuriosen Lebensweise und ihrer Anpassung an ihre mitunter extremen Lebensräume. Das Aussterben der Dinosaurier werden wir entgegen allen Science-Fiction-Abenteuern nicht wieder rückgängig machen können. Doch jetzt ist die Zeit, in der wir die Ausrottung dieser wunderbaren Artenvielfalt auf unserem Planeten noch verhindern können.

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      Unsere Chance

      Wilderei, Klimawandel und Zerstörung des Lebensraums sind die größten Ursachen des Artensterbens, für das der Mensch verantwortlich ist. Dabei ist der Erhalt der Artenvielfalt entscheidend für unsere Zukunft. Denn die Natur ist ein Kreislauf, in dem Lebewesen sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Wird dieser Kreis unterbrochen, funktionieren die Prozesse der Natur nicht mehr. Jedes Mal, wenn eine Tier- oder Pflanzenart ausstirbt, reißt sie andere mit sich. Auch der Mensch ist Teil dieser Biodiversität und ist genauso auf die Vielfalt des Lebens angewiesen wie Tiere und Pflanzen. Deshalb setzen wir uns aktiv für den Schutz der bedrohten Tierwelt ein, damit sie nicht irgendwann nur noch auf der Leinwand existiert. Wie auch Sie dazu beitragen können, erfahren Sie hier.

      Öffnungszeiten

      Heute, 19. April
      9:00 - 18:30 Uhr
      Letzter Einlass: 17:00 Uhr
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      Fütterungen & Trainings

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