Schneeleopard
Die Zoologischen Gärten Berlin unterstützen den Schutz der Schneeleoparden in ihrem natürlichen Lebensraum.
Projektinfo
- Name des Projekts
Snow Leopard Trust
- Tierart
Schneeleopard (Panthera uncia)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Gefährdet (VU)
- Einsatzort
Süd-Gobi, Mongolei
- Größte Bedrohung durch
Wilderei, Lebensraumverlust
- Lösungsansatz
Monitoring der Population, Schutz des Lebensraums, Edukation der lokalen Bevölkerung
Bedrohungsstatus laut IUCN


Ihr Element: Die Berge
Schneeleoparden leben in den Bergen Zentralasiens. Die scheuen Katzen bevorzugen einen Lebensraum mit Klippen, Felsvorsprüngen und Schluchten. Hier haben sie eine gute Deckung und gleichzeitig klare Sicht auf ihre Beute die aus Blauschafen, Steinböcken und Argalis besteht. Der schwer auffindbare Schneeleopard ist eine der am wenigsten untersuchten Großkatzen. Schneeleoparden sind Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarung. Die Weibchen ziehen in der Regel 2-3 Junge im Schutz schwer erreichbarer Felshöhen alleine groß. Im Alter von ungefähr 18 Monaten verlassen die inzwischen Halbwüchsigen Tiere ihre Mutter und gehen eigene Wege. Aktuelle Studien (2020) schätzen die Population im natürlichen Lebensraum auf rund 4.000 bis 6.000 Tiere.
Bedrohung durch den Menschen
Die Zerstörung des Lebensraumes und der damit verbundene Rückgang von Beutetieren drängt den Schneeleoparden nach und nach an den Rand der Existenz. Menschen dringen immer weiter ihre Reviere ein. So führen beispielsweise Hirten ihre Ziegen auf der Suche nach neuen Weidegebieten immer tiefer in den Lebensraum des Schneeleoparden. So kann es vorkommen, dass auch eine Ziege zur Beute wird. Für die Hirten ist der Verlust jeder Ziege katastrophal. Um ihre Herden und somit ihre Lebensgrundlage zu schützen, töten Hirten manchmal Schneeleoparden. Berichten zufolge wurden allein zwischen den Jahren 2008 und 2016 um die 220 bis 450 Katzen pro Jahr getötet oder illegal gehandelt.
Neues Wissen schafft neue Lösungen
Der Snow Leopard Trust engagiert sich seit vielen Jahren im Tost-Naturschutzgebiet in Süd-Gobi, einem staatlich geschützten 8.000 km² großen Gebiet in der Mongolei, für den Schutz der Schneeleoparden. Im Rahmen einer Langzeitstudie werden jährliche Erhebungen der Schneeleopardenpopulation mithilfe von Kameras mit integrierten Fernsensorfallen durchgeführt. Die Studie liefert eine Vielzahl von Daten über das Leben der Katzen, einschließlich der Größe ihres Territoriums, der Fortpflanzung und der Verbreitung von jugendlichen Tieren. Zusätzlich wurden 32 Schneeleoparden mit GPS-Halsbändern versehen und die Höhlen von sechs Schneeleopardenweibchen überwacht.
Vermittler zwischen Mensch und Tier
Schneeleoparden bewegen sich ständig in ihrem Territorium, um zu jagen und Markierungen für Artgenossen zu hinterlassen. Forscher glauben, dass die Größe des Territoriums von der Verfügbarkeit von Beute abhängt. Daher führt der Snow Leopard Trust Studien über Beutetiere, wie den Sibirischen Steinbock und den gehaltenen Ziegenherden durch. In Gebieten mit hohem Konfliktpotenzial zwischen Hirten und Schneeleoparden bemüht sich der Snow Leopard Trust um die Aufklärung der lokalen Bevölkerung.