Roloway-Meerkatze
Zoo und Tierpark Berlin engagieren sich für den Schutz und der Roloway-Meerkatzen in Westafrika.
Projektinfo
- Projektpartner
West African Primate Conservation Action (WAPCA)
- Tierart
Roloway-Meerkatzen (Cercopithecus roloway)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Vom Aussterben bedroht (CR)
- Einsatzort
Ghana und Elfenbeinküste, Afrika
- Größte Bedrohung durch
Lebensraumverlust und Jagd
- Lösungsansatz
Schutz des Lebensraums und Aufklärung der lokalen Bevölkerung
Bedrohungsstatus laut IUCN
Farbenfrohe Kletterkünstler
Im Jahr 1976 wurde erstmals eine Gruppe Roloway-Meerkatzen im Zoo Berlin gehalten. Seit Sommer 2021, 45 Jahre später, können nun auch die Besucher*innen im Tierpark Berlin einem munteren Pärchen Roloway-Meerkatzen beim Toben, Erkunden und Klettern zuschauen. Mit ihrem langen Schwanz und gezielten Bewegungen springen sie schnell von Ast zu Ast und verlieren nur selten die Balance. An ihrem charakteristischen langen weißen Spitzbart und ihrer auffälligen Gesichtsfärbung sind die markanten Kletterkünstler leicht zu erkennen. Im natürlichen Lebensraum suchen die Tiere Schutz in hohen Bäumen, wo sie in den dichten Blätterkronen die meiste Zeit des Tages auf der Suche nach Früchten und beim Spielen verbringen. Bei Einbruch der Dunkelheit machen sie es sich in Astgabeln bequem und schlafen im Schutz der Gruppe.
Hotspot als Heimat
Im natürlichen Lebensraum sind Roloway-Meerkatzen ausschließlich in den oberguineischen Regenwäldern zu finden. Ihre Heimat ist ein immergrüner 350 km breiter Streifen westafrikanischer Küstenregenwald, der sich von Sierra Leone bis zur Grenze zwischen Ghana und Togo erstreckt. Die Heimat der Meerkatzen gehört zu den 25 Key Biodiversity Areas. Diese machen lediglich 1,4 % der Erdoberfläche aus, beherbergen aber mehr als 60 % aller auf diesem Planeten vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Die Heimat der Roloway-Meerkatzen zählt damit zu den Hotspots der Artenvielfalt!
Beinahe ausgerottet
Die Roloway-Meerkatze zählt inzwischen zu den 25 weltweit am stärksten bedrohten Primatenarten. Nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN leben nur noch rund 300 Tiere in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Vor allem die Bestände in Ghana haben laut Experteneinschätzung in den vergangenen Jahren um mindestens 90% abgenommen. Abholzung und Zersiedlung der Regenwälder, sowie eine starke, unkontrollierte Jagd für Buschfleisch treiben die Primaten an den Rand der Ausrottung. Die Jagd auf die auffälligen Meerkatzen ist aufgrund des hohen Marktwertes ihres Fleisches ein lukratives Geschäft.
Ein Herz für den Wald der Meerkatzen
Das Team der West African Primate Conservation Action verbindet Naturschutzmaßnahmen mit der Entwicklungsassistenz der Bevölkerung. Ziel ist es, die umliegenden Gemeinden darin zu unterstützen, sich langfristig eine nachhaltige Lebensgrundlage aufzubauen und die natürlichen Ressourcen des Waldes selbständig zu verwalten und zu schützen. Lokale Wildhüter*innen führen zum Beispiel Biodiversitätsmonitoring aus, forsten Waldflächen auf und melden illegale Aktivitäten an offizielle Instanzen.
Fotos vor Ort: © WAPCA