Okapi

Der Zoo Berlin hilft den Okapis in der Demokratischen Republik Kongo.

Projektinfo

  • Name des Projekts

    Okapi Conservation Project

  • Tierart

    Okapi (Okapia johnstoni)

  • Bedrohungsstatus laut IUCN

    Endangered (EN)

  • Einsatzort

    Okapi Wildlife Reserve im Ituri Wald, Demokratische Republik Kongo (DR Kongo)

  • Größte Bedrohung durch

    Verlust des Lebensraumes durch Ausbreitung menschlicher Siedlungen

  • Lösungsansatz

    Ausbildung der lokalen Bevölkerung zu Wildhütern, Schaffung von Zukunftsperspektiven, Aufzeigen landwirtschaftlicher Alternativen zu Buschfleisch

Bedrohungsstatus laut IUCN

Geheimnisvolle Waldgiraffen

Der Zoo Berlin ist einer der wenigen in Europa, der seit den 1980er Jahren auch die exotischen Okapis beherbergt. Das Okapi blieb Wissenschaftlern bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein verborgen und gibt Forschern auch heute noch Rätsel auf.  Die nahen Verwandten der Giraffen, mit der kastanien- bis schwarzbraunen Fellfärbung und den zebraähnlich gestreiften Oberschenkeln, sind in der Demokratischen Republik Kongo endemisch – das heißt, wild leben sie nirgendwo anders auf der Welt. Ihr Bestand sank in den letzten Jahrzehnten um 50% – auf der  Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelten Okapis daher als stark gefährdet.

Im Schutz des Waldes

Die scheuen Okapis leben nur im dichten, schattigen Regenwald, fernab menschlicher Siedlungen, wo sie mit ihren Streifen und dem dunklen Fell bestens getarnt sind. Lichte Wälder oder Buschland meiden sie. Der Zoo Berlin unterstützt das 1987 gegründete Okapi Conservation Project, welches sich für den Erhalt der Okapis sowie des gesamten Ökosystems mit seiner großen Artenvielfalt im Ituri Wald einsetzt - einem 63.000 Quadratkilometer großen Gebiet im Nordosten der DR Kogo. Auf 13.700 Quadratkilometern dieses Tieflandregenwaldes leben ca. 5000 Okapis im Okapi Wildlife Reserve, das 1996 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde. Hier wurde zudem eine Forschungs- und Schutzstation eingerichtet, mit dem Ziel, Okapis und ihr Habitat zu schützen. Auch die biologische und kulturelle Diversität des Ituri Waldes soll bewahrt bleiben.

Ituri Wald

Rund 5000 Okapis leben im Okapi Wildlife Reserve, das 1996 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde.

Bedrohung durch Bürgerkrieg, Bergbau und Bushmeat

Die Gründe für den dramatischen Rückgang des Okapi-Bestandes sind vielfältig: der bewaffnete Konflikt in dem von Bürgerkrieg erschütterten Gebiet, illegaler Holzeinschlag und Bergbau zur Gewinnung von Gold und Coltan, was den Lebensraum der Tiere enorm eingeschränkt, sowie die nicht endende illegale Jagd, aufgrund der hohen Nachfrage nach gewildertem Fleisch („Buschmeat“). Seit den 1980er Jahren breiten sich menschliche Siedlungen stark aus und insbesondere im dichten Ituri Wald, wo die Okapis einst zahlreich vertreten waren, bedeutet die Abholzung der Waldflächen einen einschneidenden Verlust des Lebensraumes.

Zukunftsperspektiven für Anwohner schaffen

Ohne die Unterstützung der lokalen Bevölkerung ist jede Art von Hilfsmaßnahme für die Okapis aussichtlos. Mangels Zukunftsperspektiven können die Dorfbewohner nur schwer von der Notwendigkeit des Naturschutzes überzeugt werden. Vor Ort werden daher vor allem zwei Kernstrategien verfolgt: Zum einen werden die Bewohner der umliegenden Dörfer zu Wildhütern ausgebildet, die das Okapi-Schutzgebiet bewachen. Das Training und die damit einhergehende neue Perspektive für die Ranger und deren Familien führen zu einer win-win Situation für Okapis und Dorfbewohner.

Hand in Hand mit der Bevölkerung den Naturschutz verbessern

Zum anderen lernen die Einheimischen moderne Methoden der Landwirtschaft, die höhere Erträge bringen und schonender für die Umwelt sind. Um die Nachfrage nach Bushmeat zu verringern, werden alternative Proteinquellen in Form der Rohrrattenzüchtung angeboten.  Auch sanitäre Anlagen wie Schulen, Krankenhäuser und Frischwasserversorgungsanlagen wurden gebaut. Der Schutz der Okapis und ihrer Wälder geht so mit einer Verbesserung der Lebensumstände für die lokale Bevölkerung einher.

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    Einblicke

    Beobachten Sie ein Okapi beim Grasen im Ituri Wald.

    Zerstörung des Camps durch Rebellen

    Die Unruhen in der Region haben dramatische Auswirkungen auf die Arbeit der Naturschützer vor Ort. Die Rebellengruppen, die in diesem Teil des Kongo wüten, finanzieren sich vor allem durch Wilderei. Die Errichtung von Schutzstationen in den von ihnen besetzten Gebieten erschwert ihnen das illegale Geschäft. Im Juni 2012 kam es zu einem Racheakt auf die Okapi-Schutzstation sowie das Dorf Epulu durch Mai Mai Rebellen. Bei dem Angriff wurden sechs Menschen und alle 14 Okapis des Reservats getötet. Das gesamte Camp wurde zerstört, Equipment und Medikamente gestohlen und aus dem Dorf wurden mehrere Menschen entführt.

    Rückschläge erschweren weiterhin die Arbeit

    Im Juli 2017 kam es erneut zu einem Angriff auf das Okapi Wildlife Reserve. Unbekannte griffen ein Camp von Rangern an, die mit zwei niederländische und einem amerikanischen Journalisten im Schutzgebiet unterwegs waren. Mit Hilfe der örtlichen Wildhüter wollten sie für einen Beitrag recherchieren, der von der Bedrohung des Okapi-Reservats und von den Rangern berichten sollte, die täglich ihr Leben auf Spiel setzen, um die seltenen Waldgiraffen vor Wilderern zu schützen. Bei diesem Angriff wurden fünf der Ranger getötet, acht Mitarbeiter des Okapi Projekts konnten gemeinsam mit den drei Journalisten fliehen. Schon 2018 kam es zu einem erneuten tödlichen Angriff auf Mitarbeiter des Projekts.

    Eiserner Wille die Okapis zu retten

    Trotz dieser Tiefschläge haben sich das Projekt und die Menschen vor Ort dazu entschlossen, die Station nicht aufzugeben, um den Schutz der Okapis weiter voranzutreiben. Die Okapi Wildlife Reserve ist nach wie vor das sicherste Schutzgebiet für Okapis im Kongo. Der Zoo Berlin unterstützt dieses Projekt inzwischen seit mehr als 30 Jahren.

    Fotos vor Ort: © Okapi Conservation Project

    Öffnungszeiten

    Heute, 1. Dezember
    9:00 - 16:30 Uhr
    Letzter Einlass: 15:30 Uhr
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    Fütterungen & Trainings

    • Alle sind satt – heute keine Fütterungen mehr
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