Humboldt-Pinguin
Die Zoologischen Gärten Berlin unterstützen den Schutz der Humboldt-Pinguine in Chile und Peru.
Projektinfo
- Name des Projekts
Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.
- Tierart
Humboldt-Pinguin (Spheniscus humboldti)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Gefährdet (VU)
- Einsatzort
Küsten von Chile und Peru
- Größte Bedrohung durch
Rückgang des Fischbestandes durch Überfischung, Eindringen in Brutkolonien, Meeresverschmutzung
- Lösungsansatz
Schutz der Brutkolonien, Habitatschutz, Umweltedukation
Bedrohungsstatus laut IUCN
Frackträger in Berlin
Seit 1969 erfreuen Humboldt-Pinguine die Besucher des Zoo Berlin. Benannt ist er nach dem berühmten Naturforscher Alexander von Humboldt, der ihn während seiner Amerikareise 1799–1804 in der Gegend des heutigen Peru beobachtet haben soll. Wenn man die putzigen Pinguine bei einem Bad im kühlen Nass und dem anschließenden genüsslichen Sonnenbad beobachtet, lässt sich bereits vermuten, dass Humboldt-Pinguine nicht in eisigen Temperaturen heimisch sind. Tatsächlich kommen nur zwei der 17 Pinguinarten - der Königspinguin und der Kaiserpinguin - in Schnee und Eis vor.
Leben wie im Paradies
Humboldt-Pinguine leben entlang der 4500km langen Küstenlinie von Peru und Chile. Der dortige Fischreichtum bildet die Lebensgrundlage der Pinguine. Sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Pazifischen Ozean auf der Suche nach Nahrung. Der gleichnamige Humboldtstrom bietet durch seine kühle Strömung attraktive Bedingungen für Fischarten und Krustentiere wie Krill, Makrele und Sardellen - die Leibspeise der Pinguine. Ein Pinguin frisst bis zu einem halben Kilogramm Fisch am Tag. Während der Brutzeit halten sich die Pinguine im Schutz zerklüfteter Felsen nahe der Küste auf. Hier bewohnt jedes Pinguinpaar seine eigene Bruthöhle.
Nahrungs-Ketten-Reaktion
Im natürlichen Lebensraum gibt es nur noch um die 20.000 Humboldt-Pinguine. Laut der Weltnaturschutzunion IUCN hat die Population in den letzten Jahren stark abgenommen. Grund hierfür ist ein Rückgang lokaler Fischbestände durch Überfischung und Klimaveränderungen. Durch einen Anstieg der Meerestemperatur nimmt die Nahrungsgrundlage der Fischschwärme, das Plankton, ab. Das sorgt dafür, dass die Schwärme stets weiter in Richtung kälterer Gewässer ziehen. Die Pinguine müssen zunehmend weitere Strecken zurücklegen, um genug Fisch für sich und ihre Jungen zu erjagen. Oft sind sie dafür mehrere Tage unterwegs.
Kinderstuben in Gefahr
Weitere Faktoren die das Leben der Frackträger erschweren, ist die Entnahme von Eiern aus Bruthöhlen und der illegale Abbau von Guano. Guano entsteht, wenn der Kot von Seevögeln, wie Pinguinen sich mit dem kalkhaltigen Boden, den Pinguine für ihre Bruthöhlen bevorzugen, vermischt. Es eignet sich als Düngemittel und wird auch in Europa noch heute als Blumendünger genutzt. Durch den Abbau von Guano werden die Bruthöhlen zerstört, die Pinguine fliehen und lassen ihre Eier und Küken zurück. Der Kauf von Guano-Dünger sollte daher zum Schutz der Pinguine vermieden werden.
Menschliche Einflüsse minimieren
Zoo und Tierpark Berlin setzen sich mit Partnern vor Ort für den langfristigen Schutz der Humboldt-Pinguine in Chile und Peru ein. Neben der Schärfung des Bewusstseins der lokalen Bevölkerung für die Probleme der Humboldt-Pinguine durch menschliches Handeln, steht der Schutz der Brutkolonien und der umliegenden Meeresgebiete im Vordergrund. Durch eine Unterstützung und Hilfestellung beim Aufbau von z.B. nachhaltigen Fischereimethoden, soll die Population der Humboldt-Pinguine langfristig geschützt werden.
Fotos vor Ort: © Sphenisco