Großer Panda
Der Zoo Berlin leistet einen großen Beitrag zur Rettung der Pandas in ihrem natürlichen Lebensraum.
Projektinfo
- Name des Projekts
Chengdu Panda Base
- Tierart
Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Gefährdet (VU)
- Einsatzort
Sichuan, China
- Größte Bedrohung durch
Verlust des Lebensraumes
- Lösungsansatz
Aufbau von Reservepopulationen, Erweiterung und Verknüpfung der Schutzgebiete
Bedrohungsstatus laut IUCN
Erste Pandas in Berlin
Der erste Große Panda war 1936 im Zoo Berlin zusehen und trug den Namen Happy. 1958 legte Panda-Weibchen Chi Chi für drei Wochen einen Zwischenstopp im Tierpark Berlin ein. Rund 400.000 Besucher kamen, um sich den kletterfreudigen Bären in der Hauptstadt der DDR anzusehen, der den WWF später zu seinem weltberühmten Wappentier inspirierte. Sowohl Happy als auch Chi Chi waren jedoch nur kurzzeitig in den Berliner Einrichtungen zu sehen und reisten weiter in andere Zoos.
Staatsgeschenke für die deutsche Hauptstadt
Am 5. November 1980 traf das erste Panda-Pärchen Bao Bao und Tjen Tjen als Staatsgeschenk des chinesischen Regierungschefs Hua Guofeng an Bundeskanzler Helmut Schmidt in Berlin ein. Am 22. August 2012 fand Bao Bao im hohen Alter von 34 Jahren seine letzte Ruhe. Damals war der stolze Bär der älteste männliche Panda der Welt und der letzte Panda in Berlin. Im Juni 2017 kamen durch den Einsatz der Bundeskanzlerin Angela Merkel die beiden Großen Pandas Meng Meng und Jiao Qing in den Zoo Berlin. Seit 2019 begeistern die Zwillinge Pit und Paule als erster deutscher Panda-Nachwuchs die Besucher.
Symboltier für den Naturschutz
Doch die Bambusbären sind nicht nur Publikumslieblinge - der Große Panda ist darüber hinaus zum Symbol für vom Aussterben bedrohte Tierarten geworden. Nicht umsonst erscheint er im Logo des WWF, einer der bekanntesten Naturschutzorganisationen der Welt. Einst erstreckte sich ihr Lebensraum vom Nord-Osten Chinas bis nach Myanmar und Vietnam. Heute findet man die Pflanzenfresser lediglich in den lichten Laub- und Nadelwäldern der chinesischen Bergregionen rund um die Provinzen Sichuan, Shaanxi und Guanzu.
Im natürlichen Lebensraum gefährdet
Die letzte Zählung des weltweiten Bestandes an Großen Pandas geht von nur noch etwa 1.860 ausgewachsene Große Pandas in der Wildbahn aus, wovon sich knapp 70% in staatlich eingerichteten Schutzgebieten aufhalten. Deshalb wird der Große Panda auf der Roten Liste für bedrohte Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet (VU) eingestuft. Als Nahrungsspezialist mit einer sehr kurzen Paarungszeit ist der Große Panda besonders vom Verlust seines ursprünglichen Lebensraumes betroffen. Die Partner- und Futtersuche fällt ihm in den sehr fragmentierten Schutzgebieten immer schwerer.
Die Chengdu Research Base
Neben der Ausweisung von geeigneten Naturschutzgebieten sichern Wissenschaft und Forschung den Arterhalt des Großen Panda. Ohne fundierte Erkenntnisse über das Leben der Pandas können keine geeigneten Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Eine der bedeutendsten Aufzucht- und Forschungsstationen ist die Chengdu Research Base in der Provinz Sichuan. Sie finanziert zahlreiche Experten, die gezielte Aufklärungsaktionen in Schulen und Gemeinden vorantreiben. Aus Chengdu kommen auch die beiden Berliner Pandas Meng Meng und Jiao Qing. Hier sind bislang über 200 der gefährdeten Tiere gesund zur Welt gekommen. Das langfristige Ziel auch hier: Wiederansiedlung in geschützten Gebieten.
Internationale Zusammenarbeit zur Rettung der Pandas
Trotz aller Schutzbemühungen ist das Überleben der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum noch immer nicht gesichert. Die Arbeit der Wissenschaftler in China wird vom Zoo Berlin mit der Leihgebühr für die beiden Pandas finanziell gefördert. Der Beitrag fließt zu 100 Prozent in die herausragende Arbeit der Chinesischen Experten bei Zucht, Schutz und Wiederauswilderung der beliebten Bambusbären. Der Zoo Berlin unterstützt nicht nur die Auswilderung von Großen Pandas, sondern möchte mit dem Panda als beliebtem Artenschutz-Botschafter auch die Aufmerksamkeit der Besucher auf das vom Menschen verursachte Artensterben weltweit lenken.