Europäischer Feldhamster

Zoo und Tierpark Berlin engagieren sich zusammen mit der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen für den Schutz und die Wiederansiedlung des Europäischen Feldhamsters in Deutschland.

Projektinfo

  • Projektpartner

    AG Feldhamsterschutz Niedersachsen

  • Tierart

    Europäischer Feldhamster (Cricetus cricetus)

  • Bedrohungsstatus laut IUCN

    vom Aussterben bedroht (CR)

  • Einsatzort

    Tierpark Berlin und Niedersachsen, Deutschland

  • Größte Bedrohung durch

    Verlust von Lebensraum

  • Lösungsansatz

    Erhaltungszucht, Auswilderung und Schutz des natürlichen Lebensraumes

Bedrohungsstatus laut IUCN

Willkommen in Berlin

Im Zoo Berlin wurden in der Zeit von 1945 bis 1962 erstmals Feldhamster gehalten. Rund 59 Jahre später zogen die quirligen Nager erstmals in den Tierpark Berlin ein – in eine eigene Zucht- und Forschungsstation. In der Zwischenzeit hat sich der Europäische Feldhamster von einer häufig anzutreffenden Art zu einer Rarität entwickelt.

Wilde Verwandtschaft

Den Hamster kennen die meisten Menschen nur als Haustier, es gibt in Deutschland jedoch auch eine wildlebende Hamsterart: den etwa meerschweinchengroßen Europäischen Feldhamster. Ein erwachsener Feldhamster kann ein Gewicht von bis zu 500 Gramm auf die Waage bringen und hat einen charakteristischen schwarz gefärbten Bauch, hellbraun bis graues Fell auf seinem Rücken und weiße Flecken an Kopf und Schulter. Die Einkaufstausche immer dabei: Seine Backentaschen setzt der Nager effektiv zum Sammeln von Körnern, Samen und Wildkräutern ein. Die Beute bringt er so in seinen unterirdischen Bau und legt sich dort in seiner Speisekammer einen Vorrat für die Wintermonate an. Von diesem bedient er sich, wenn er während des Winterschlafs von Zeit zu Zeit aufwacht.

Vom Schädling…

Der Lebensraum des Europäischen Feldhamsters ist schon immer der bewirtschaftete Acker gewesen. Bis zu den 1970er Jahren galt er als Schädling auf dem Acker und wurde stark bekämpft. Durch den Einsatz hocheffizienter Maschinen in der modernen Landwirtschaft bleiben den Feldhamstern weder Futter noch ganzjähriger Schutz: Der Acker wird nach der Reife direkt bodennah abgeerntet und zeitnah wieder bestellt. So bleiben keine Stoppeln oder Ähren mehr auf dem Boden zurück. Zusätzlich verhindert der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden das Wachsen von Unkraut. Die Feldhamster haben somit immer weniger Zeit und Chancen, sicher über den Acker zu laufen, sich giftfreie Futtervorräte anzulegen und in ihrem Bau ungestört ihre Jungtiere zur Welt zu bringen.

…zum Liebling

Als bekannt wurde, wie sehr die Population gelitten hat, nahm die Verfolgung langsam ab – zu spät. Inzwischen gehört der sympathische Nager zu den am stärksten bedrohten Säugetieren Deutschlands. In einigen Bundesländern ist er bereits ausgestorben. Nach Schätzungen von Expert*innen leben in ganz Deutschland nur noch 10.000 bis 50.000 Feldhamster. Deshalb setzen sich Zoo und Tierpark Berlin zusammen mit der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen für den Schutz und Erhalt des Europäischen Feldhamsters ein.

Lauschiges Liebesnest

Eine eigene Zucht- und Forschungsstation soll zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters beitragen. Forschenden wird hier ermöglicht, anhand von Verhaltensbeobachtungen mehr über die Tierart in Erfahrung zu bringen. Die Station befindet sich im rückwärtigen Bereich des Tierpark Berlin, da die Tiere in Zeiten der Fortpflanzung viel Ruhe benötigen. Die in der Station geborenen Feldhamster werden später auf geeigneten Flächen ausgewildert und somit der Ausrottung dieser zunehmend bedrohten Art lokal entgegengewirkt.

Eine Zukunft für den Feldhamster

Immer mehr Landwirt*innen in der Region sind nach aufklärenden Gesprächen bereit, auf ihren Äckern feldhamsterfreundlich zu wirtschaften. Sie lassen zum Beispiel Getreidestreifen nach der Ernte stehen, um dem Feldhamster sowohl Nahrung als auch Deckung zu bieten. Die Teilnehmenden an dem Pilotprojekt bekommen eine Entschädigungszahlung für daraus entstehende Ernteausfälle und den Mehraufwand in der Bewirtschaftung der Flächen.

Nur durch ein sorgsam koordiniertes Zusammenspiel von Erhaltungszucht, Auswilderung und Schutz des natürlichen Lebensraumes hat der Europäische Feldhamster eine realistische Chance zu Überleben.

Öffnungszeiten

Heute, 25. April
9:00 - 18:30 Uhr
Letzter Einlass: 17:00 Uhr
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Fütterungen & Trainings

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