Ein Nashorn für die Ewigkeit

Die Entstehung einer lebensechten Skulptur in 5 Schritten

Einladend, majestätisch und zugeich sympathisch empfängt eine lebensgroße Nashornskulptur Zoo-Gäste auf dem Vorplatz der Nashorn-Pagode. Das imposante Kunstwerk ist Teil der didaktischen Ausstellung und führt den Besucher*innen die außergewöhnliche Größe dieser sanften Kolosse vor Augen.

Gemeinsam investierten der Künstler Rico Rensmeyer und Anke Schirlitz und ihr Team von der Kunstgießerei Altglienicke mehr als 3.000 Arbeitsstunden in die Schaffung dieser täuschend echten Skulptur. Wir nehmen euch hier mit auf die spannende Reise ihrer Entstehung:

Am Anfang steht die Inspiration

Die Reise begann mit einer intensiven Inspirationsphase. Als Ausgangspunkt diente Rico Rensmeyer zahlreiches Bildmaterial von existierenden Bronzeplastiken und echten Nashörnern. Nach Sichtung des Bildmaterials war es an der Zeit für einen Zoo-Besuch um einen Blick auf das lebende "Objekt" zu werfen. Unsere Panzernashorndame Bett diente dem Bildhauer mehrfach als stattliche Muse. Durch Fotodokumentationen konnten Anatomie, Bewegung und Oberflächenbeschaffenheit von Betty analsiert werden. Aus dem Naturstudium heraus entwickelte sich schließlich eine Charakterstudie. Hier wurde unter anderem die Anmutung des Tieres erörtert. Der Charakter kristallisierte sich als zugänglich, dynamisch, majestätisch, aber nicht eitel, heraus. Diese Eigenschaften galt es nun künstlerisch umzusetzen.

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    Nicht die Größe gibt den Ton an

    Erste Modellanfertigung

    Im nächsten Schritt wurde ein erstes Modell im Maßstab 1:5 aus Ton angefertigt. An diesem kleineren Objekt wurden alle aufkommenden Fragen, wie etwa die genaue Oberflächenstruktur, Beinstellung und Haltung des Tieres geklärt. Sämtliche Details mussten präzise ausgearbeitet werden, denn das Tonmodell dient als Grundlage für die proportionale Übertragung auf das lebensgroße Endmodell.

    Der letzte Schliff

    Anfertigung des Endmodells

    Die Modellierung des Endmodells begann mit der Verklebung von Styroporblöcken an ein rollbares Stahlgerüst. Das Styropor wurde anschließend auf das Volumenmodell heruntergeschnitten und zur besseren Visualisierung grau angestrichen. Schließlich wurde schichtweise Gips auf das Modell aufgetragen und durch ständiges Kratzen und Schaben nachgebessert, bis die endgültige Oberfläche erreicht wurde. An diesem Punkt ist die Arbeit des Bildhauers abgeschlossen, das Endmodell dient als Ausgangspunkt für die Herstellung des Bronzenashorns. 

     

     

    Vorsicht: Heiß!

    Weiterverarbeitung und Guss

    Nach dem Transport des lebensgroßen Gipsmodells in die Kunstgießerei Altglienicke wird das klassische Wachsausschmelzverfahren angewandt. Aus dem Modell wurde zunächst eine aus 20 Einzelteilen bestehende Negativform aus Silikon angefertigt. Rund 100 kg Silikon wurden hierfür verarbeitet. Aus der Silikonform heraus wurde wiederum ein Wachsmodell hergestellt. Hier war hohe Konzentration gefordert, um eine gleichmäßige Wandstärke von nicht mehr als vier Millimetern zu gewährleisten. Ganze sieben Tage lang brannte das Wachsmodell anschließend bei 500 Grad im Trockenofen aus. In die dabei entstandene Gussform wurde Siliziumbronze – eine spezielle Kunstgusslegierung – mit einer Temperatur von 1.150 Grad gegossen.

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    Preview

    Wie aus einem Guss

    Ziselierung und Patinierung

    Nachdem die Bronze erstarrt war, wurde der Rohguss aus der Form geschlagen und freigelegt. Nun begann die Arbeit der Ziseleure. Deren Aufgabe war es, die zwanzig Einzelteile zusammenzuschweißen und die Oberfläche an den Teilungen nachzugestalten.  Das Ergebnis: Die Nashornskulptur sieht aus, wie aus einem Guss! Im letzten Schritt machte sich der Patineur ans Werk. Patineure sind Meister*innen der Färbung, mithilfe von Schwefelleber und Hitze kreieren sie die finale Bronzefärbung. Eine letzte Wachschicht lässt die Farbe besonders schön erstrahlen.

     

    Wir danken dem Bildhauer Rico Rensmeyer und der Kunstgießerei herzlich für Ihre meisterhafte Arbeit!

     

     

    Öffnungszeiten

    Heute, 7. Mai
    9:00 - 18:30 Uhr
    Letzter Einlass: 17:00 Uhr
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