Die Rückkehr der Wölfe

Europäische Wölfe aus Riga ziehen in den Zoo Berlin

Die Wölfe sind zurück – nicht nur in Deutschland, sondern auch im Zoo Berlin. In unmittelbarer Nachbarschaft von Kinderspielplatz und Waldschänke „Zum durstigen Biber“, hat ein Rudel Europäischer Wölfe Einzug gehalten. Am 12. März kamen fünf Tiere aus Riga nach Berlin. Nach rund sechs monatiger Umbauzeit steht den fünf Wölfen nun ein dicht bewachsenes und natürlich strukturiertes Revier mit etlichen Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Tiere befinden sich derzeit noch in der Eingewöhnungsphase und erkunden ihr neues Revier. Mit Beginn der Berliner Osterferien sind sie für die Zoo-Besucher*innen zu sehen.

Seit 1904 gilt der Wolf in Deutschland als ausgestorben. Mit der Wiedervereinigung 1990 erhielt er in ganz Deutschland Schutzstatus. Ihn zu töten ist seitdem verboten. Doch sein Ruf als gefährlicher Jäger eilt ihm noch immer voraus. Zoos und andere Naturschutzorganisationen versuchen durch Aufklärungsarbeit, den Märchen und Mythen rund um die menschenfressende Bestie Informationen und Fakten entgegenzustellen. „Der Wolf ist ein wichtiger Bestandteil der Natur. Er reguliert Wildbestände, erhöht die Biodiversität und erhält langfristig das ökologische Gleichgewicht in seinem Territorium“, erklärt Kurator Dr. Florian Sicks und fügt hinzu: „Wir wollen hier um Verständnis für die Perspektive der Tiere werben, die schon lange vor uns diese Lebensräume und Reviere besetzt haben und die von uns daraus vertrieben wurden.“ Deshalb entsteht in den nächsten Monaten rund um die erneuerte Anlage der Wölfe und Braunbären eine didaktische Ausstellung, die sich dem Konflikt zwischen Mensch und Wildtier in der heimischen Natur widmet. „Die Rückkehr der Wölfe ist eine Erfolgsgeschichte, die Hoffnung macht“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem und fügt hinzu: „Am Beispiel europäischer Wölfe und Braunbären wollen wir im Zoo Berlin vermitteln, dass das Zusammenleben von Menschen und Wildtieren uns auch vor der eigenen Haustür vor Herausforderungen stellt. Ein respektvolles Miteinander kann aber funktionieren, wenn die lokale Bevölkerung bereit ist, die Rückkehr der einst ausgestorbenen Tiere zuzulassen. Das gilt für Wisente in Aserbaidschan genauso wie für Wölfe in Deutschland.“ Die Braunbären ziehen voraussichtlich in diesem Sommer in den Zoo Berlin.

Hintergrund Wölfe in Deutschland

Einst war der Wolf neben dem Menschen das am weitesten verbreitete Säugetier der Welt. Auch in den deutschen Wäldern waren sie weit verbreitet. Als der Mensch vor vielen tausend Jahren mit der Haltung von Nutztieren begann, spitzte sich der Konflikt zwischen Mensch und Wolf immer weiter zu. Zugleich stieg die Anzahl der Menschen immer weiter an. Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren Wölfe in Deutschland heimisch – dann wurden sie durch die Menschen ausgerottet. Der letzte Wolf in Deutschland wurde 1904 erschossen, dann galt die Art als ausgestorben. Der Entschluss, die Wölfe unter Schutz zu stellen, markierte einen entscheidenden Wendepunkt für das Schicksal der scheuen Tiere. Seit der Jahrtausendwende erobert sich Isegrim Stück für Stück sein altes Territorium zurück. In den Wäldern Brandenburgs sind Wölfe seit 2007 wieder heimisch. Selbst in Berlin lässt sich der Wolf immer mal wieder blicken. 

Die Rückkehr der Wölfe in Zahlen

Um 1850 – Wölfe verschwinden aus Brandenburg

1904 – Letzter Wolf in Deutschland erschossen – der Wolf gilt aus ausgestorben

1990 – Wölfe werden in ganz Deutschland unter Schutz gestellt

2000 – Forschende sichten die ersten Wolfswelpen im natürlichen Lebensraum

2007 – Rückkehr der Wölfe nach Brandenburg

2022 – Es leben insgesamt 225 Wölfe in Deutschland – 161 Rudel, 43 Paare und 21 Einzelgänger.

Öffnungszeiten

Heute, 28. März
9:00 - 18:30 Uhr
Letzter Einlass: 17:00 Uhr
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