Naturschutz in Kriegszeiten

Engagement in der Ukraine

    © NABU

     

    In Zeiten globaler Unsicherheit und Krisen ist Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung von entscheidender Bedeutung. Zoo und Tierpark Berlin haben – dank der großen Spendenbereitschaft ihres Netzwerks – verschiedene Tier- und Naturschutzprojekte in der Ukraine unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem NABU konnten Projekten gefördert werden, deren Arbeit auch während des Kriegs weitergeführt wird.

    Wir sprachen mit Ivan Tymofeiev, NABU-Projektleiter und stellvertretender Teamleiter Zentralasien und Osteuropaprogramm, der Koordination der Naturschutzmaßnahmen in der Ukraine steuert.

    Könntest du uns die Situation vor Ort schildern?

    I.T.: Der Krieg hat verheerende Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Ich befinde mich in den Karpaten. Ständige Stromausfälle in Herbst und Winter und Versorgungsprobleme sind mittlerweile Bestandteile des Alltags. Besonders junge Menschen leiden unter diesen bedrückenden Umständen. Durch die großzügige Unterstützung konnten wir das Braunbären-Rehabilitationszentrum des Institute of Ecology of the Carpathians (IERS) im Nationalpark Synevyr im Westen der Ukraine unterstützen. Dieses Zentrum spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Pflege und Wiedereingliederung verwaister oder verletzter Braunbären in ihre natürliche Umgebung. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf Umweltbildungsmaßnahmen. Über 5.800 Kinder, darunter viele traumatisierte Kinder aus Flüchtlingsfamilien, konnten von unseren Aktivitäten profitieren. In speziellen Workshops konnten sie dem Alltag entfliehen, Vogelhäuschen bauen, Tiere beobachten und Märchen lauschen.

    Frage: Was konnte zusätzlich konkret mit der Unterstützung umgesetzt werden?

    I.T.: Die Spenden ermöglichten es uns, bei einem weiteren bedeutenden Naturschutzprojekt in der Ukraine aktiv zu bleiben. Durch den Krieg wurde der Zaun des 70 Hektar großen Naturschutzreservats Elanetskyi Steppe zerstört. Gemeinsam mit der Ukrainian Society for the Protection of Birds und dem Tierpark Berlin konnten wir diesen reparieren und gleichzeitig die Mitarbeitenden vor Ort einbinden. In diesem Gebiet leben unter anderem der Bison, der als Schlüsselart im Ökosystem eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des natürlichen Gleichgewichts spielt.

    Frage: Warum ist die Unterstützung für den Naturschutz gerade jetzt so wichtig?

    I.T.: Die Unterstützung vor Ort ist von entscheidender Bedeutung, da der Krieg direkte Auswirkungen auf den Schutz gefährdeter Arten und ihrer Lebensräume hat. Viele Naturschutzprojekte wurden jahrelang vorbereitet, und die derzeitige Situation führt bedauerlicherweise zu erheblichen Problemen bei der Finanzierung dieser Projekte. Raketen zerstören wichtige Einrichtungen, und Minen bedrohen das Leben von Naturschützer*innen. Die Unterstützung vor Ort ist also nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die Menschen, die ihren Lebensraum teilen, von großer Bedeutung. Wir sind außerordentlich dankbar für die Hilfe.

    Gemeinsam für Tier- und Naturschutz: Ihr Beitrag macht den Unterschied!

    Ihre Unterstützung ist entscheidend, um wichtige Projekte wie diese in der Ukraine voranzutreiben. Jeder Beitrag, egal in welcher Höhe, trägt dazu bei, Tiere und Natur zu schützen.

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    Naturschutz in der Ukraine:

    Die Ukraine birgt eine wertvolle Natur, die es zu schützen gilt. Von den Weiten der Elanetskyi Steppe bis zu den majestätischen Karpaten – das Land beheimatet eine Fülle einzigartiger Ökosysteme und bedrohter Arten. Wilderei, Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung stellen jedoch ernsthafte Gefahren für die Natur des Landes dar. Auch die Auswirkungen des Kriegs setzen die einzigartige Natur des Landes zusätzlichen Belastungen aus, die es umso dringlicher machen, sich für ihren Schutz und ihre Wiederherstellung einzusetzen. Durch gezielte Naturschutzprojekte leisten Organisationen wie der NABU gemeinsam mit lokalen Partnern einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser kostbaren Natur. Die Sensibilisierung und Einbindung der lokalen Gemeinschaften sind dabei ebenso entscheidend wie internationale Unterstützung, um eine nachhaltige Zukunft für die ukrainische Natur zu gewährleisten.

    Weitere Informationen zur Ukraine-Hilfe finden Sie hier:

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